Giselher Pilz
Giselher Pilz wurde 1943 geboren und begann nach seinem Abitur 1962 eine Berufsausbildung zum Herrenmaßschneider an der Deutschen Staatsoper Berlin. Im Anschluss daran absolvierte er mehrere Weiterbildungen zum Kostümassistenten an der Deutschen Staatsoper, dem Deutschen Theater, dem Kammertheater und dem Berliner Ensemble. 1967 studierte er Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und schloss 1972 mit Diplom ab.
Sein erstes Engagement als Bühnenbildner führte Giselher Pilz noch im selben Jahr an das Mecklenburgische Staatstheater, an dem er bis 1990 in seinem Beruf arbeitete. 1989 erhielt er mit seinem Bühnen- und Kostümbild des Balletts Undine der Palucca-Schule eine Auszeichnung der Bezirkstheater der DDR für die beste Ausstattung. Als nach der Wende alle Bühnenbildner Ostdeutschlands in die Freiberuflichkeit gingen, bekam Giselher Pilz 1990 den Posten als Kostümdirektor am Mecklenburgischen Staatstheater, den er bis zu seiner Rente im September 2007 ausübte. In dieser Zeit entwarf er Kostüme für alle Schweriner Theatersparten, auch für die Fritz-Reuter-Bühne, beispielsweise in Ibsens Gespenster (2000) und Dörprichter Adam (2003), der niederdeutschen Fassung von Kleists Der zerbrochene Krug.
Nach seinem Rentenbeginn blieb Giselher Pilz noch weitere zehn Jahre als Gastkostümbildner tätig, auch für die Niederdeutsche Sparte des Staatstheaters, unter anderem 2011 für De Schimmelrieder nach Theodor Storm und 2016 für Reuters Kein Hüsung.
In seinen mittlerweile mehr als 45 Berufsjahren entstanden über 200 Stücke in Entwurf und Anfertigung. In der Spielzeit 2023/2024 kehrt Giselher Pilz als Kostümbildner für die Komödie Extrawust zurück an die Fritz-Reuter-Bühne.