Tau Wiehnacht on Tour
Nu is dat wedder sowiet: De Wiehnachtstied is dor! Und während sich auf dem Weihnachtsmarkt im Gemenge der Menschen Mutzen- und Bratwurstduft mit dem Klirren von Glühweintassen vermischt, Kinder staunend vor den Buden mit den beweglichen Märchenfiguren stehen und manch einer noch schnell in die Geschäfte huscht, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, ist die Fritz-Reuter-Bühne wieder einmal mit ihrem Weihnachtsprogramm auf Tour durch ganz MV.
Die Adventszeit ist für unsere Schauspieler:innen und das ganze Backstage-Team immer Hochbetrieb. Neben sieben Vorstellungen im Konzertfoyer fahren wir auch quer durch unser schönes Bundesland, um den diesjährigen plattdeutschen Weihnachtskalender zu präsentieren. Und jedem, der nun Lust und Zeit hat, weiterzulesen, verraten wir, wie diese sogenannten „Abstecher“ funktionieren:
Wenn abends gegen 18 Uhr der Applaus im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters verklingt, geht der Trubel hinter den Kulissen los. Die Requisiteurin schmückt den kleinen Weihnachtsbaum ab, nimmt alle Säckchen vom Paravent und sammelt die Requisiten ein, die während der Vorstellung quer über die Bühne verteilt wurden. Die Techniker bauen den Paravent ab und bringen ihn gemeinsam mit den Hockern und den Requisiten zum Fahrstuhl, und damit ins Erdgeschoss, wo alles in den kleinen Transporter verladen wird, in tetrishafter Manier.
Am nächsten Tag geht es los, nach Güstrow, Möllin, Barnin, Leezen, Stavenhagen, Parchim oder Putbus. Ein Techniker fährt gemeinsam mit der Requisiteurin und dem tetrisbepackten Transporter vor, um am Gastspielort alles rechtzeitig aufzubauen. Ein Stündchen später folgt dann Transporter Nummer zwei, beladen mit allen Schauspieler:innen, die ihre Kostüme noch schnell aus den Garderoben geholt haben und dem Fahrer, Techniker Nummer zwei.
Angekommen am Gastspielort gehen die Vorbereitungen los. Paravent und Requisiten stehen schon, die Schauspieler:innen schlüpfen in ihre Kostüme und schnappen sich die kleine Schminktasche, die unsere Maske in Schwerin liebevoll vorbereitet hat. An einigen Orten wird unsere Crew auch fürstlich bewirtet. So zählt die alljährliche Ente mit Klößen und Rotkohl in Barnin schon beinahe zu einer Fritz-Reuter-Bühnen-Tradition und keiner möchte diesen Gastspielort verpassen, auch wenn Schnupfen und Husten schon plagen. Im Rauchhaus Möllin erwartet uns ein zauberhaftes Buffet, mit Stullen, Suppe, Obst, Kaffee und Kuchen. An disse Städ hartlichen Dank an all uns wunnerboren Gastgäber!
Bevor die Zuschauer eintreffen, nutzen alle (gut versorgt, adrett gekleidet und geschminkt) nochmal die Zeit, um sich die Bühne anzuschauen. An einigen Orten ist es kuschelig eng, unser Akkordeonist und Weihnachtswichtel Heiko Quistorf muss manchmal auch in der kleinsten Ecke Platz finden. Plastikapfel und -bratwurst dürfen bei manch niedrigen Decken nicht zu hoch geworfen werden, sonst prallen sie gekonnt ab und treffen wie ein Bumerang auf den unbedarften Werfer.
Wenn alles gecheckt und besprochen ist, kann es losgehen. Die Gäste kommen erwartungsvoll, mit Glüh- oder Rotwein versorgt hinein und warten beim Anblick unseres schönen Weihnachtskalenders voller Vorfreude auf den Beginn der Vorstellung.
Dann Auftritt mit Musik, Säckchen eins öffnet sich, es wird gesungen, gescherzt, gedichtet und erzählt, bis fast zwei Stunden später die Überraschung aus Säckchen 24 ein besinnliches Ende setzt.
Nach Applaus und Zugabe kommt aber noch kein Feierabend für die Fritz-Reuter-Bühne. Wieder beginnt das Requisiteneinsammeln, Schrauben herausdrehen, Wände-Tragen und Transporter-Tetrisspielen. Die Schauspieler:innen packen ihre Kostüme zusammen und schminken sich ab. Dann fahren zwei Transporter durch die verschneite dunkle Nacht, Winterdienst sei dank, sicher nach Hause Richtung Schwerin.
Am Theater angekommen, Pförtner:in grüßt freundlich, wandern die Kostüme wieder in die Garderoben. Die Wäsche landet im Korb, damit eine der Ankleiderinnen sie am nächsten Tag in Waschmaschine und Trockner schmeißen kann. Bühnenbild und Requisiten werden ausgeladen und zurück ins Konzertfoyer transportiert, aufbaubereit für die nächste Vorstellung. Un denn is endlich Fierabend, taumindst för hüt!
[P.S. Wenn Sie nun Lust bekommen haben, die Fritz-Reuter-Bühne mit ihrem Weihnachtsprogramm im nächsten Jahr auch in Ihre Gaststätte, Turnhalle oder in ihr Gemeindehaus einzuladen, können Sie sich bei unserem Direktor Rolf Petersen per Mail petersen@mecklenburgisches-staatstheater.de melden.]
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