De lütte Plattschaul #1: Am Arbeitsplatz

Aus den Neuproduktionen der Fritz-Reuter-Bühne zitieren und übersetzen wir für die Kleine Plattdeutschschule eine Zeile aus dem Stücktext. Sie werden sehen: Plattsnacken ist viel leichter als man denkt, und für Jede:n im Alltag locker anwendbar. Diesmal: Plattdeutsch für den Arbeitsplatz aus Fisch för Vier.

 

Original: „Ick verlöw mi tau seggen, dat hürt nich tau miene Upgaben.“

 

Aussprache: [ick verlöhf mi tau säggn, datt hührt nich tau miene uppgahbn]

 

Übersetzung: („Ich erlaube mir anzumerken, das gehört nicht zu meinen Aufgaben.“)

 

So äußert sich der Diener Rudolf in Fisch för Vier (Fisch zu viert), als ihm in der Sommerfrische auch noch die Küche übertragen wird. Dabei ist Rudolf den drei Erbinnen der Heckendörp-Brauerei schon ein Leben lang in jeglicher Hinsicht zu Diensten. In jungen Jahren durchaus auch zu seinem Vergnügen. Im fortgeschrittenen Alter allerdings schon unter zunehmender Erschöpfung. Als er im Sommerhaus am See nun auch noch Fisch zubereiten soll – „Häkt un Karpen sünd mi up dat Slimmste tauwedder.“ („Hecht und Karpfen sind mir aufs Schlimmste zuwider.“) – und seine Bedürfnisse auch sonst kein Gehör finden, nimmt das Unglück seinen tragikomischen Lauf. Vorerst jedoch erwidert ihm seine Dienstherrin: „Dat is keen Upgaw. Dat is ‘n Befähl inne besünnere Notlag. (Das ist keine Aufgabe. Das ist ein Befehl in einer besonderen Notlage.) Woraufhin er nur warnt: „Dat is tauväl för mi!“ („Das ist zuviel für mich.“)

 

Hören Sie sich das gerne in einer Vorstellung von Fisch för Vier im Original an, oder probieren Sie das einfach in Ihrer nächsten Dienstbesprechung! – Aber „up Platt“.

 

Wir wiederholen : „Ick verlöw mi tau seggen, dat hürt nich tau miene Upgaben.“

 

Die Inszenierung Fisch för Vier feiert am 23. März Premiere im Großen Haus.

 

Veröffentlicht im Februar 2022
Lesende Schauspielerin: Szenenfoto aus „Fisch för Vier“
Szenenfoto aus „Fisch för Vier“: Charlotte Heckendörp (Kerstin Westphal) macht sich schlau © Silke Winkler

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